Psychotherapie Frankfurt am Main
Evangelia Arvaniti  

Systemische Therapie: Was unterscheidet sie von anderen Therapieformen?

Die systemische Therapie hat sich in den letzten Jahren als eigenständiges und anerkanntes Verfahren etabliert. Doch worin unterscheidet sie sich von anderen Psychotherapieformen wie Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierter Therapie?

Grundprinzipien der systemischen Therapie

Die systemische Therapie betrachtet psychische Probleme nicht als Störung eines Einzelnen, sondern als Ausdruck von Schwierigkeiten oder Ungleichgewichten im sozialen System – etwa in der Familie, Partnerschaft oder im beruflichen Umfeld. Der Mensch wird als Teil eines Netzwerkes von Beziehungen gesehen, in dem alle Mitglieder einander beeinflussen.

Lösungsorientierung statt Problemanalyse

Im Gegensatz zu vielen analytischen Verfahren steht in der systemischen Therapie nicht die detaillierte Problemanalyse im Vordergrund, sondern die Entwicklung von Lösungen und neuen Handlungsmöglichkeiten.

Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen der Klientin oder des Klienten.

Keine klassische Diagnostik

Die systemische Therapie verzichtet weitgehend auf den klassischen Störungsbegriff und die Diagnose, wie sie in anderen Verfahren üblich ist. Symptome werden als sinnvolle Reaktion auf ein gestörtes System verstanden, nicht als „Krankheit“ des Einzelnen.

Einbezug des sozialen Umfelds

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Einbezug wichtiger Bezugspersonen. Auch wenn die Therapie im Einzelsetting stattfindet, werden Beziehungen und Kommunikationsmuster mitgedacht oder symbolisch bearbeitet.

Methodenvielfalt und Haltung

Systemische Therapeutinnen und Therapeuten arbeiten mit vielfältigen Methoden wie Aufstellungen, Genogrammen, zirkulären Fragen und Visualisierungen. Die Haltung ist stets wertschätzend, ressourcenorientiert und klientenzentriert.

Vergleich zu anderen Verfahren

  • Verhaltenstherapie: Konzentriert sich auf aktuelle problematische Verhaltensmuster und deren Veränderung. Sie ist meist stärker symptomorientiert und arbeitet mit konkreten Übungen.
  • Tiefenpsychologie: Legt den Fokus auf unbewusste Konflikte und die Verarbeitung vergangener Erfahrungen. Ziel ist es, die Ursachen für heutige Probleme zu erkennen und zu bearbeiten.

Fazit

Die systemische Therapie unterscheidet sich durch ihren ganzheitlichen, lösungs- und ressourcenorientierten Ansatz sowie durch die Einbeziehung des sozialen Umfelds. Sie eignet sich besonders für Menschen, die ihre Probleme im Zusammenhang mit Beziehungen und Kommunikationsmustern sehen und neue Perspektiven entwickeln möchten

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